- 1705 - 1282. April 28. Breslau. 4. Kal. Maji. Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, urkundet, dass, nachdem früher sein Ritter Graf Joh., genannt Ossina, sein Gut Muschowitz (Moschwitz) bei Münsterberg ihm um 120 Mk. schwarzen Silbers herzogl. Gewichts verkauft und die Freiwilligkeit dieses Verkaufs vor dem Herzoge zur Widerlegung angeblicher Aeusserungen, als sei er zu dem Verkaufe gezwungen worden, erhärtet hatte, er der Herzog nunmehr das Gut dem Abte F(riedrich) von Heinrichau, um 700 Mk. Silbers laufender Münze verkauft habe, zu beständigem Besitze eo jure quo dictus miles noster eam tenebat. Z.: Hartlib Abt von Leubus, Bernhard Propst von Meissen herzogl. Kanzler, die Grafen Michael Kast. von Breslau, Radzlaus de Rezhen genannt Dremilnik, Budiwoyus Kast. von Sandewalde, Andr. von Würben herzogl. Marschall. Or. in der fürstbischöflichen Kanzlei zu Breslau, mit dem Siegel (wir citiren die Umschriften) Andrei (!) de Wirbin, Micheaelis (!) de Soznitz, . . . abbatis de Lubens, Henrici IIII. ducis Slezie, Bernardi de Camenz prep. Misnens., Budvowi Copas, und den allein noch erhaltenen Schnüren des Siegels von Razlaus. Eine 2. Ausfertigung, anscheinend noch derselben Zeit angehörend, gleichfalls jetzt in der Fürstbischöfl. Kanzlei, hat sich dann das Kloster zu verschaffen gewusst (ungewiss ob mit, oder ohne Zustimmung des Herzogs), welche sonst mit der ersteren gleichlautend, die oben gesperrt gedruckten Worte folgendermassen ändert: eo jure, dominio atque libertate sicut cetera bona sub juxta formam fundacionis ecclesie sue in terra nostra possident et detentant, welche Worte dann auch über das Motiv der Aenderung keinen Zweifel lassen. Ausserdem wird in diesem Exemplare unter den Zeugen noch Heinrich genannt Spigilo aufgeführt und Bernhard von Kamenz erst am Schlusse als Ausfertiger der Urk. genannt. Es hängt an derselben nur ein Siegel, das des Herzogs Heinrich, auffallender Weise in rothem Wachse. Aus diesem letzteren Exemplare, abgedruckt in Stenzels Gründungsbuche von Heinrichau S. 73, doch mit Angabe der Varianten und Siegelsbeschreibungen in den Anm. dazu. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |